Abzahlungsdarlehen

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Begriffserklärung

Ein Abzahlungsdarlehen stellt eine Finanzierungsform dar, bei der der Darlehensnehmer über die gesamte Laufzeit stets gleich bleibende Tilgungsraten leistet. Daher eignet sich dieses Darlehen vor allem für Menschen, die auf Planung einen hohen Wert setzen. Auch die Laufzeit, die fast immer deutlich kürzer ist als dies bei einem Annuitätendarlehen der Fall ist, stellt einen wertvollen Vorteil für den Darlehensnehmer dar. Dies wiederum führt natürlich auch wieder zu einem Nachteil, denn auf den Darlehensnehmer kommt gerade in der Anfangsperiode der Rückzahlung eine äußerst hohe Belastung zu. Grund hierfür ist, dass auf die Tilgungsraten gleichzeitig auch die Zinsen in vollem Umfang aufgeschlagen werden. Lediglich im Verlauf und der dauerhaften Rückzahlung sinkt der Zins – und zwar immer in Bezug auf die jährliche Höhe des Rückzahlungsbetrags. Beispiel:

Beispiel Abzahlungsdarlehen
Abzahlungs- oder Tilgungsdarlehen werden vielfach für die Bau- und Immobilienfinanzierung genutzt. Der Vorteil sind die immer kleiner werdenden Ratenbeiträge über die gesamte Laufzeit. Abzahlungsdarlehen finden ihre Anwendung aber auch als Privat-, Geschäfts-, Personal- oder Überbrückungskredit. Abzahlungskredite stellen insgesamt die klassische Form der Finanzierung dar. Der Unterschied zum Annuitätendarlehen liegt darin dass bei diesem die monatliche Belastung während der gesamten Laufzeit immer gleich bleibt. Beim Abzahlungsdarlehen ist die monatliche Belastung gerade am Anfang sehr hoch.

Entscheidet sich ein Kunde beispielsweise für einen Kreditbetrag in Höhe von 20.000 Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren (Zinssatz 10 %), so hat er im ersten Jahr eine Tilgungsleistung in Höhe von 4.000 Euro zuzüglich 2.000 Euro an Zinsen zu tragen. Im fünften Jahr bleibt die Tilgung zwar gleich bei 4.000 Euro, auf Grund der bisherigen Abzahlungsbeträge sind jetzt aber nur noch Zinsen in Höhe von 400 Euro fällig. Damit Kreditnehmer nun entscheiden können, welche Darlehensform nun günstiger ist (Abzahlungs- oder Konsumentendarlehen), müssen entsprechend die Konditionen miteinander verglichen werden. Fest steht allerdings, dass Abzahlungsdarlehen bei gleicher Laufzeit und gleichem Zinssatz günstiger sind als ein Annuitätendarlehen.

Abzahlungsdarlehen 2
Aufgabe des Kunden ist es aber, eine Bank zu finden, die ein Abzahlungsdarlehen zu gleichen Konditionen herausgibt wie ein Annuitätendarlehen. Werden hier die Abzahlungsdarlehen mit einem Aufschlag (unternehmerischer Gewinn) belastet, dann wiederum fährt der Darlehensnehmer mit einem Annuitätendarlehen besser. Wichtig ist aber in jedem Fall: Das Darlehen muss auch – neben der ganzen Mathematik – zum Darlehensnehmer passen. Und nicht jeder ist auch in der Lage, schon zu Beginn seiner Finanzierung die höchsten Raten zu bezahlen. Die meisten Immobilienfinanzierer kalkulieren nämlich gerade in der Bauphase mit moderaten monatlichen Raten. Denn eines darf nicht vergessen werden: Jeder Darlehensnehmer benötigt immer noch genügend Liquidität für unvorhergesehene Ausgaben.

Bevor allerdings ein Kreditvertrag für ein Abzahlungsdarlehen abgeschlossen wird, sollte sich der Interessent über Angebot und Anbieter sehr genau informieren. Ist ein variabler Zinssatz gegeben, sollte der Interessent darauf achten, dass auch jederzeitige Sondertilgungen möglich sind. Zustimmen muss ein Kreditgeber hier allerdings nicht. Interessenten sollten sich auch über die Einsatzmöglichkeiten ein Bild machen. So eignen sich Abzahlungsdarlehen idealer Weise dafür, um kurzfristige Zahlungsengpässe zu überbrücken. Auf diese Weise lassen sich die flüssigen Mittel entsprechend erhöhen. Deshalb werden Abzahlungsdarlehen auch immer wieder bei Personaldarlehen herangezogen. Denn hier geht es dem Unternehmen darum, schnell wieder liquide zu sein.

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Die Vorteile von Abzahlungsdarlehen

Die Vorteile eines Abzahlungsdarlehens bei der Verwendung zur Baufinanzierung liegen darin, dass der Darlehensnehmer seiner Bank monatlich eine unveränderte Tilgungsrate und die hierauf fälligen Zinsen zahlt. Jede Tilgungsrate verringert hierbei die Restschuld, und entsprechend reduzieren sich auch die Zinsen. Dies führt dazu, dass innerhalb der Gesamtlaufzeit die monatlichen Raten immer geringer werden. Im Gegenzug müssen aber zu Beginn der Laufzeit hohe Raten schultert werden. Somit eignen sich Abzahlungsdarlehen insbesondere für Um- und Anbauten von Wohneigentum, für alle gut Verdienenden auch zur Immobilienfinanzierung. Wer sicher gehen will, ob ein Abzahlungdarlehen günstiger ist als ein Annuitätendarlehen, muss dieses durch eine Kreditberechnung ermitteln.

Der Nachteil liegt darin, dass der Darlehensinteressent davon ausgehen muss, dass die Bank nicht die gleichen Konditionen für beide Darlehen anbietet. Zudem liegen die Gebührensätze für ein Abzahlungsdarlehen höher als bei einem Annuitätendarlehen. Dementsprechend fallen auch die Zinssätze höher aus. Neben der Kredithöhe sollten für den Darlehensnehmer daher auch die persönlichen Gegebenheiten und die finanziellen Voraussetzungen eine entscheidende Rolle bei der jeweiligen Ermittlung des „für ihn richtigen“ Darlehens eine Rolle spielen. Wer außer Stande ist, sofort zu Beginn der Laufzeit hohe monatliche Beträge aufzubringen, sollte besser auf ein Annuitätendarlehen umsteigen. Denn wer auf Immobilienfinanzierung setzt, für den sollte auch immer Liquidität gegeben sein. Denn unvorhergesehene Kosten fallen schneller an als man denkt.

Darlehensnehmer sollten stets darauf achten, dass Tilgungs- oder Abzahlungsdarlehen andere Voraussetzungen haben als ein klassisches Annuitätendarlehen. Sie unterscheiden sich aber nur geringfügig in ihren spezifischen Merkmalen. Denn während bei einem Annuitätendarlehen eine feste Zahlungsrate vorrangig ist, besitzt das Abzahlungsdarlehen eine feste Tilgungsrate. Hierdurch ergeben sich beim Abzahlungsdarlehen linear festgelegte Tilgungsraten, die monatlich stets konstant bleiben. Zwar bleibt auch beim Annuitätandarlehen die monatlich aufzubringende Rate gleich, dafür aber steigen oder sinken die Tilgungs- und Zinsraten innerhalb dieser Summe. Nicht so beim Abzahlungsdarlehen. Hier wird der Zinssatz jeden Monat neu berechnet, und zwar immer vom verbleibenden Tilgungsbetrag. Auf diese Weise verringert sich die monatliche zu zahlende Rate.

Die lineare Tilgungsrate ergibt sich dabei aus der Division der Schuldsumme durch die Anzahl der Tilgungsvorgänge. Beispiel: Ein Darlehensnehmer interessiert sich für ein Darlehen in Höhe von 40.000 Euro. Die Bank legt dabei eine Verzinsung in Höhe von 5 Prozent fest, Laufzeit 5 Jahre. Die Tilgung berechnet sich wie folgt:

KIP-Formel
Viele Banken bevorzugen ein Annuitätendarlehen, da Banken, die insbesondere Immobilien finanzieren, auch möglichst hohe Zinseinnahmen anstreben.

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