Beamtendarlehen
Begriffserklärung
Beamtendarlehen werden auch unter dem Begriff „Beamtenkredit“ oder „Kredit für Beamte“ vergeben. Ein Beamtendarlehen besteht aus einem Darlehen und einer (Kapital-) Lebensversicherung, beide Finanzierungsinstrumente sind untrennbar miteinander verbunden. Das Beamten-Darlehen stellt dabei in erster Hinsicht einen Ratenkredit für Privatpersonen dar. Die Besonderheiten für ein Beamtendarlehen liegen dabei in der Zielgruppe, in den Kreditkonditionen sowie im Ablauf der Tilgung. Die günstigen Konditionen erhalten Beamte durch das lebenslang gewährleistete Einkommen sowie der hohen Bonität. Zur Beantragung eines Beamtendarlehens sind folgende Berufsgruppen berechtigt:
- Beamte auf Lebenszeit, Beamte auf Probe, Beamtenanwärter
- Angestellte bzw. Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst
- Bundes-Richter
- Berufs-Soldaten
- Akademiker (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Ärzte, Architekten, Betriebswirte)
Unterschieden wird das Beamtentum in Deutschland insgesamt durch vier Laufbahngruppen. Diese untergliedern sich in den einfachen, den mittleren, den gehobenen und in den höheren Dienst. Innerhalb dieser Laufbahngruppen sind Qualifikation und Besoldung recht unterschiedlich, dafür können aber alle genannten Berufsgruppen ein Beamtendarlehen in Anspruch nehmen. Bei Kreditinstituten ist die Berufsgruppe der Beamten gerne gesehen, denn ihr Status verbürgt eine hohe Sicherheit bei der Kreditvergabe. Da der Beamte auf Lebenszeit – mit wenigen Ausnahmen – unkündbar ist, entfällt demnach auch das Risiko einer Arbeitsunfähigkeit, und damit verbunden einer Zahlungsunfähigkeit. Daher bieten die meisten Versicherer Beamten gute Sonderkonditionen an. Vielfach sind auch die Laufzeiten deutlich länger gehalten als dies bei anderen vergleichbaren Krediten der Fall ist. Das zeigt auch ein Blick in unseren Beamtenkreditrechner:
Zinsen für Beamtenkredite und Beamtendarlehen berechnen
Meist verbunden ist mit einem Beamtendarlehen auch die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit, denn auch diese kann einen Beamten treffen. Sollte der Darlehensnehmer dann seinen Beruf infolge von Krankheit nicht mehr ausüben können, übernimmt entsprechend die Versicherung die Zahlungsverpflichtungen. Durch diese zusätzliche Absicherung ist nicht nur der Kreditnehmer, sondern auch seine Familie bzw. seine Erben geschützt.
Ein Beamtendarlehen ist grundsätzlich gekoppelt an eine Lebensversicherung, die mit der Kreditsumme beliehen wird. Über die Laufzeit hinweg zahlt der Beamte als Darlehensnehmer lediglich die Versicherungsprämie und Zinsen. Der über die Laufzeit erwirtschaftete Überschuss – soweit ein solcher vorliegen sollte – wird am Ende der Laufzeit ausbezahlt und wirkt sich dann entsprechend positiv auf die Versicherungssumme aus. Zudem haben Darlehensnehmer auch die Möglichkeit, ihr Darlehen innerhalb der Laufzeit durch Sondertilgungen früher abzulösen. Das Darlehen selbst ist nicht an einen Zweck gebunden, sie ist vielmehr dem Kreditnehmer überlassen. Ein Beamtendarlehen eignet sich daher auch für die Umschuldung bestehender Kreditverpflichtungen!
In der Regel handelt es sich bei der Vergabe von Beamtendarlehen um langfristige Kredite mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren bei gleichzeitiger Absicherung des Berufsunfähigkeits- und Todesfallrisikos. Die Tilgung des Darlehens wird auf Grund der abzuschließenden Lebensversicherung ausgesetzt, spätestens aber nach Ablauf der vereinbarten Vertragsdauer mit der fälligen Lebensversicherung getilgt. Auch eine vorzeitige Rückführung des Darlehensbetrages, sowohl in einer Summe als auch in mehreren Teilbeträgen, ist jederzeit möglich. Die Laufzeit der Lebensversicherung entspricht dabei stets der Laufzeit des Beamtendarlehens. Die (Kapital-) Lebensversicherung selbst stellt dabei eine Versicherung auf den Todes- und Erlebensfall dar, d.h sie wird entweder fällig im Todesfall des Beamten oder bei Ablauf der vereinbarten Laufzeit.
Die Höhe des Beitrags zur Lebensversicherung richtet sich nach dem Lebensalter des Beamten und kann mit einer Unfall- bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung verbunden werden. Die Auszahlung der Lebensversicherungssumme erfolgt nach Abzug einer vorab festgelegten Bearbeitungsgebühr. Beamte können das Darlehen sowohl auf Lebenszeit oder zunächst nur auf Probe in Anspruch nehmen. Die Darlehensnehmer erhalten durch den Kreditgeber große Sicherheit in der Planung, denn es gibt bei dieser Finanzierungsvariante ausschließlich feste und damit nicht veränderbare Zinssätze. Die Darlehenshöhe richtet sich nach dem jeweiligen Nettoeinkommen des Darlehensnehmers und wird in etwa dem 20- bis 24-fachen des Nettoeinkommens ausgegeben.
Sollte wider Erwarten bei einem Beamtendarlehen die Rückzahlung ausbleiben, kann sofortige Gehaltspfändung durch den Kreditgeber durchgesetzt werden. Abgelehnt werden Beamtendarlehen in der Regel nur bei einer negativen SCHUFA-Eintragung. Je nach Wunsch hat der Darlehensnehmer die Möglichkeit, sein Beamtendarlehen mit oder ohne Agio aufzunehmen. Unter Agio versteht man einen Abschlag auf den Kreditbetrag, der als Zinsvorauszahlung verwendet wird. Beamte haben die Möglichkeit, auch Kredite ohne SCHUFA-Auskunft im Ausland abzuschließen. Hier sollte man sich allerdings vorab über die entsprechenden Konditionen erkundigen, denn diese sind heutzutage vielfach schlechter.
Die Zielgruppe für ein Beamtendarlehen
Anspruch auf ein Beamtendarlehen haben neben Beamten auf Lebenszeit und Beamten auf Lebenszeit auch Pensionäre, Akademiker sowie Arbeiter und Angestellte im Öffentlichen Dienst. Einige Kreditinstitute bieten den Kredit für Beamte aber auch Personen an, die sich in einem beamtenähnlichen Beschäftigungsverhältnis befinden. Dazu zählen bspw. Angestellte in Staatskonzernen. Dabei müssen die Darlehensnehmer, bspw. die aktiven Beamten im staatsrechtlichen Sinne, auf Lebenszeit in das Beamtenverhältnis berufen worden sein. Gleichfalls muss die Zielgruppe eine Anwartschaft auf Ruhegehalt erworben haben. Und: Die Darlehensnehmer sollten in der Regel nicht älter als 60 Jahre alt sein. In diese Berufsgruppe fallen bspw. Lehrer, Berufssoldaten, Polizisten sowie alle Beamten bei Post, Justiz und Verwaltung.
Unter die Zielgruppe fallen auch alle unkündbaren Angestellten im Öffentlichen Dienst, diese sollten bei Vertragsabschluss nicht älter als 70 Jahre alt sein. Zudem muss eine Beschäftigungsdauer von mindestens 5 Jahren vorliegen. Viele Versicherer bieten das Beamtendarlehen auch Akademikern an. Unter diese Zielgruppe fallen neben Steuerberater, Wirtschaftsprüfer auch Anwälte, Betriebswirte oder Architekten. Auch sie müssen mindestens 5 Jahre lang in einem Beschäftigungsverhältnis gestanden haben. Der jeweilige Berufsstatus ist stets bei der Antragstellung nachzuweisen. Wer also einen entsprechenden Berufsstatus besitzt, sollte die Vorteile bei der Kreditvergabe für sich zu nutze machen.
Da der Beamtenkredit in der Abwicklung von anderen Darlehensformen deutlich abweicht, gilt er auch als Spezialkredit. Das Bewilligungsverfahren ist in aller Regel völlig unkompliziert – vorausgesetzt, es liegen weder eine Gehaltspfändung noch eine negative SCHUFA-Auskunft vor. In allen anderen Fällen ist der Status und ein Einkommensnachweis für das Kreditinstitut völlig ausreichend. Der Beamtenkredit bietet somit insgesamt äußerst günstige Konditionen, eine Zinsgarantie über die gesamte Laufzeit, lange und variable Laufzeiten und äußerst flexible Darlehenshöhen. Auch zahlreiche Direktbanken haben den Kredit für Beamte und Akademiker des Öffentlichen Dienstes zu unterschiedlichen Konditionen in ihrem Programm.
Beamte mit einem negativen SCHUFA-Eintrag haben hingegen die Möglichkeit, einen kleinen Nebenkredit als Beamtendarlehen zu beantragen. Ein solcher ist bis zu einer Höhe von 7.500 Euro auch ohne SCHUFA-Auskunft möglich. SCHUFA-freie Finanzierungen kommen dabei allerdings fast immer aus dem Ausland. Anbieter sind neben der Schweiz auch Liechtenstein. Die Kredite werden dort diskret entweder postbar oder direkt auf das Girokonto des Darlehensnehmers überweisen. Auch dafür sind über das Internet entsprechende Beispielrechnungen, Kreditvergleiche und auch Kreditanträge erhältlich.
Die Vor- und Nachteile eines Beamten-Darlehens
Die Vorteile eines Beamtendarlehens liegen neben den geringen Zinssätzen auch in den kleinen Monatsraten. Auch wenn durch den Darlehensnehmer eine relativ hohe Darlehenssumme gewählt wird, bleiben die Monatsraten vergleichsweise geringer als bei vergleichbaren Darlehensformen. Durch diese niedrigen Zinskonditionen werden Umschuldungen und Ablösungen von Altkrediten deutlich lohnenswerter. Der Verwendungszweck für ein Beamtendarlehen ist zwar grundsätzlich frei, allerdings ist der Beamte verpflichtet, anderweitig bestehende Kredite zuerst durch das Beamtendarlehen abzulösen. Von dieser Verpflichtung ausgenommen sind Bau- und Pkw-Finanzierungen sowie Pkw-Leasingverträge.
Da es sich beim Beamtendarlehen um feststehende Zinssätze während der gesamten Laufzeit handelt, ist dieses Darlehen insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen interessant. Beamtendarlehen werden in der Regel mit einer Darlehenssumme zwischen 5.000 und 100.000 Euro angeboten – je nach Höhe der monatlichen Bezüge sind auch höhere Darlehensbeträge möglich, so dass man hierbei auch an eine Immobilienfinanzierung denken kann. Mit Ablauf des Lebensversicherungsvertrages wird der Kredit mit der garantierten Ablaufleistung sowie den nicht garantierten Überschussanteilen in einer Summe an den Darlehensgeber ausbezahlt. Die Mindestlaufzeit des Darlehens sollte aus steuerlichen Gründen infolge der Kombination aus Darlehen und Lebensversicherung 12 Jahre betragen. Liegen die Überschüsse höher als kalkuliert, werden diese an den Kreditnehmer ausbezahlt. Andererseits kann sich auch ein negativer „Überschuss“ ergeben, dann muss ein erneuter Kredit aufgenommen werden, um das Darlehen zu tilgen.
Neben dem Ablösen alter und teurer Kredite kann das Beamtendarlehen auch für kostspielige Neuanschaffungen oder gar für die Rückzahlung des BAföGs verwendet werden. Auf diese Weise kann sich der Beamte auf Probe bis zu 50 Prozent BAföG-Nachlass sichern. Beamtendarlehen lassen sich für eine Immobilienfinanzierung auch im Grundbuch absichern. Hilfreich für die Beantragung eines Beamtenkredits sind in jedem Fall die Informationsseiten der verschiedenen Banken mit entsprechendem Beamtendarlehens-Rechner. Hier kann sich der Interessierte vorab bereits über Laufzeiten, Raten und Verzinsungen informieren.
Nach Bewilligung des Darlehens durch den Kreditnehmer wird das Beamtendarlehen nach Abzug einer Bearbeitungsgebühr auf das Gehaltskonto des Antragstellers ausbezahlt. In den Genuss eines günstigen Kreditangebots kommen Berufs- oder Zeitsoldaten bereits dann, wenn sie dem Kredit gebenden Institut eine Dienstzeitbescheinigung vorlegen können, mit der sie eine Dienstzeit von mindestens 6 Monaten belegen können. Vor dem endgültigen Abschluss ist auch hier ein Kreditvergleich mittels Kreditrechner empfehlenswert. Wer ein Beamtendarlehen über einen Makler abschließt, sollte sich im Klaren sein, dass für diesen Fall entsprechende Maklerprovisionen anfallen. Wichtig ist zudem, vor der Antragstellung auf die Art der Produktwerbung des jeweiligen Anbieters zu achten. Denn Schlagworte wie „Best-Preis-Garantie“ oder „Sofortzusage“ stehen nicht immer auch für Seriosität.
Der Antrag über das Internet
Beamtendarlehen lassen sich über Internet-Plattformen nicht nur vergleichen und berechnen, man kann diese auch hier direkt abschließen. Vielfach sind die Online-Angebote deutlich günstiger als die Angebote der eigenen Haus- oder Filialbank. In aller Regel sind die Online-Portale übersichtlich und gut sortiert. Gleichzeitig bieten die Portale neben einer Vielzahl an Vergleichsmöglichkeiten auch hilfreiche Testberichte an, um dem zukünftigen Kunden seine endgültige Entscheidung zu erleichtern. Interessierte sollten lediglich darauf achten, dass sowohl die Auswahl- als auch die Bewertungskriterien umfangreich und vielseitig dargestellt werden. Wichtige Punkte vor einem Abschluss sind auch Schlagworte wie „Service-Qualität“, „Zuverlässigkeit“ und „Betreuung“.
Vor allem Letzterer ist wichtig, denn eine „persönliche“ Betreuung sollte während der gesamten Laufzeit gegeben sein. Und das Kredit gebende Institut sollte sich zudem mit möglichen Problemen oder Beschwerden auskennen. Auf diese Weise erhalten künftige Interessenten von unabhängigen Experten, untermauert von einem einsatzbereiten Beraterteam, stets seriöse Angebote mit entsprechenden vorteilhaften Konditionen. Online-Angebote haben hier eindeutig Vorteile, da auch die Zinsen – im Vergleich zu den meisten Filialbanken – deutlich günstiger ausfallen. Zudem arbeiten die meisten Online-Portale in aller Regel mit einer Vielzahl von Partnern zusammen, dies wiederum bietet Interessenten einen großen Spielraum für günstige Finanzierungen.
Anbieter sollten hier allerdings die nötige Sicherheit bieten. Und: Für ein unverbindliches Angebot sollten keine Kosten berechnet werden. All dies spricht für die Seriosität einer Bank. Aber auch auf Angebote unabhängiger Vermittlungsagenturen sollte nicht gänzlich verzichtet werden, denn auch sie bieten Interessierten eine Vielzahl von Vergleichsmöglichkeiten an.
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